Vom 1.9. bis 3.9.2024 fand in Fulda das alljährliche KONSENS-Seminar statt.
Der erste Tag startete mit einem Vortrag des Leiters der AG Transparenz. Diese AG sorgt vereinfacht gesagt für den Informationsaustausch und die Interessensbündelung der Nichtsteuerungsgruppenländer, zu denen Sachsen-Anhalt zählt, im Rahmen von KONSENS.
Warum ist die Digitalisierung so wichtig? Im letzten Jahr erreichten die Finanzämter 126 Mio. Steuererklärungen und rund 200 Mio. Kontrollmitteilungen. Der Dozent, Herr Hartmann aus Sachsen, informierte die Teilnehmer über den Entwicklungsfortschritte, KONSENS-Portale (zum Abruf von Informationen), notwendige Ressourcen und die Budgetierung.
Im Anschluss präsentierte Kollege Jens Kunad die Pilotierung der digitalen Anwärterausbildung in Sachsen.
Am zweiten Seminartag hatten wir vormittags Herrn Koch zu Gast. Er ist Berater im Finanzministerium. Herr Koch sicherte sich die ersten Sympathien durch seine Aussage, dass in der Arbeitswelt der Mensch im Mittelpunkt stehen muss. Denn die Ressource Mensch wird durch den demografischen Wandel immer knapper. Davor warnen wir als DSTG seit Jahren, auch das Verschenken von Erfahrung, in dem der ausscheidende Mitarbeiter erst ersetzt wird, wenn er geht, sorgte bei allen für Unverständnis. In der freien Wirtschaft wird man immer versuchen, diesen Verlust zu minimieren. Die IT muss um den Menschen gebaut werden. Das verlangt, dass Programme erst fertig und voll funktionstüchtig sein müssen, bevor sie den Endanwender erreichen. In KONSENS-Verfahren fast nicht sicherzustellen, da viele Einflussfaktoren die geplanten Rollout-Termine stetig verschieben.
Am Nachmittag gaben die Lehrgangsleiterin Margret Horb und der Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer Einblicke in die Verbindung der Gesetzgebung und der IT. Zum Abschluss des Tages gab der Bundesvorsitzende Florian Köbler einen Einblick in seine Arbeit im Rahmen von KONSENS und der Gewerkschaftskollege aus Island, Gudbjörn Gudbjörnsson, berichtete online aus Island von den Bestrebungen hinsichtlich Digitalisierung in der Zoll- und Steuerverwaltung Islands.
Am letzten Tag gab Frau Simone Robeins noch einmal aktuelle Informationen über die Arbeit im KONSENS-Verbund. Voraussichtlich im Oktober soll das Projekt RABE abgeschlossen sein. Dieses ermöglicht dem Steuerberater oder Steuerpflichtigen zu bestimmten elektronischen Erklärungsangaben Belege zu hinterlegen. Dabei gelten die Belege der Finanzverwaltung als bekannt, wenn sie der Bearbeiter abruft. Die Belege liegen aus diesem Grund auf einer separaten Datenbank. Über den Belegabruf erhält der Steuerberater bzw. der Stpfl. eine Nachricht.
Es war wieder einmal ein tolles Seminar mit vielen neuen Erkenntnissen, guten Diskussionen und Zeit für den individuellen Austausch unter den Lehrgangsteilnehmern