Gemeinsam ließen wir die Historie von Merseburg aufleben. Zunächst besichtigten wir den Dom. Uns wurde auch die Geschichte erklärt, warum ein Rabe Wache hält. Als der Ring des Fürsten verschwunden war, wurde ein Diener des Diebstahls beschuldigt und dafür geköpft. Erst Jahre später fand man in einem Rabennest den Ring des Fürsten. Seit dieser Zeit werden vor dem Eingang zum Dom Raben gehalten.
Die Kapelle (15. Jahrhundert) wird heute als Andachtsraum und für Kindergottesdienste genutzt. Das Kapitelhaus ist eines der schönsten spätgotischen Gebäude Deutschlands.
Die Ladegastorgel wir die „Königin der Instrumente“ genannt. Mit ihren 5687 Pfeifen gehört sie zu den größten romanischen Orgeln Deutschlands und hat den Komponisten Franz List zu seinen bedeutenden Werken angeregt. Inspirieren konnte sie auch den prominenten Schauspieler George Clooney, denn er wählte sie zum Hauptelement der Schlussszene im Kinofilm „Monuments Men“.
Weiter ging es durch einen wunderschönen Park.
Merseburg ist seit Jahrtausenden ein beliebter Wohnsitz und seit über 1000 Jahren ist das Klostergelände besonders begehrt. Das ehrwürdige Petrikloster stand für eine lange Zeit leer und war dem Verfall preisgegeben. Vielen Menschen gilt es mit seiner über 1000-jährigen Geschichte als Keimzelle der Stadt. Das Kloster wird von einem gemeinnützigen Verein Stück für Stück wieder aufgebaut, um es mit Leben zu erfüllen und einen dauerhaften Ort des sozialen, kulturellen und künstlerischen Treibens zu erhalten.
Die Kirche und das Kloster wurden 1091 von Bischof Werner geweiht und mit den meisten Klostergebäuden, nach der Auflösung des Klosters 1562 abgerissen. Teile des Klostergeläutes wurden auf Anweisung des sächsischen Kurfürsten nach Marienberg im Erzgebirge gebracht. Die restlichen, teilweise jetzt noch stehenden Klostergebäudeteile wurden in der Vergangenheit vielfältig genutzt. Im benediktinischen Kloster lebten zu seiner Blütezeit im 13.-14. Jahrhundert bis zu 33 Mönche.
Obwohl das Wetter nicht mitspielte. wurden wir erst durch den Kräutergarten geführt und das Außengelände besichtigt, bevor wir die heiligen Hallen betreten durften. Wir konnten uns von dem Baufortschritt überzeugen, da wir im Kloster von den ehrenamtlichen Mitgliedern des Vereins mit Kaffee und Kuchen überrascht wurden.
Vielen Dank den Helfern des Förderkreises Klosterbauhütte Merseburg für diese nette Geste. Unser Dank gilt natürlich auch Bruder Rainer für die Organisation dieses Ausfluges.
H. Ehlert
Fotos: Bruder Rainer (Rainer Urban)