Zunächst berichtete die Geschäftsführung über ihre Tätigkeit. Bis Anfang März war noch alles in Ordnung, aber dann schlug Corona zu. Es folgte eine schwierige Zeit, da alle Veranstaltungen und Schulungen abgesagt werden mussten. Dazu zählt unsere Sitzung in Königswinter. Alle Präsenzveranstaltungen haben geruht. Das Gewerkschaftleben fand mit Video- und Telefonkonferenzen statt.
Unsere Tagung in Dessau-Roßlau ist unproblematisch, da Sachsen-Anhalt nur geringe Infektionszahlen hat. Das Gefühl der Ungewissheit bleibt noch für längere Zeit. Corona wirkt sich auch auf die Seniorenarbeit aus.
Home-Office ist gut und sollte beibehalten werden, aber nur in Kombination mit Präsenzterminen. In der Pandemie sind die alten Rollen wieder gelebt worden. Papa macht Telefonkonferenz und Home-Office und Mama betreut die Kinder.
Das Thema der Frauenvertretung des dbb war „jünger und weiblich“. Das betrachten wir Senioren als Diskriminierung. Auch Senioren haben eine Funktion und wir fordern Gleichberechtigung. Wir werden keine Gelegenheit auslassen, um unsere Forderung zustellen und treten weiterhin selbstbewusst auf.
Die nächste Baustelle ist die Bundestarifunion. Dort gibt es für die Senioren kein Stimmrecht. Wir sollten aber wenigstens unsere Argumente einbringen können. Es sollte auch über den Satz „Freizeit statt Geld“ nachgedacht werden.
Im DStG-Bundesvorstand fand nur die Herbstsitzung in Berlin statt. Viele haben ihre Teilnahme abgesagt, da Quarantäne die Folge gewesen wäre.
Die Publikationen von BAGSO müssen wir uns ansehen und daraus entnehmen, was für unsere Arbeit wichtig ist.
In der vorbereitenden Sitzung war auch Thema wie wir uns noch besser präsentieren können. Bsp. Flyer (s. Anlage) oder Werbemittel speziell für Senioren. Die Erarbeitung des Flyers war eine langwierige Arbeit, aber sie hat sich gelohnt. Der Entwurf wird nochmal redaktionell überarbeitet, dann erfolgt der Druck. Der Verteilerschlüssel wurde anhand der beitragspflichtigen Senioren per 31.12.2019. Die Weiterleitung von Informationen aus den Landesverbänden sollte über den Verteiler der Bundesseniorenvertretung erfolgen.
Im Alltag sollten wir über den Altersbericht reden und klären, wie kann Pflege organisiert werden und anderes mehr. Corona hat auch die Kontakte innerhalb der Familie und Freunde lahmgelegt. Das hat auch Auswirkungen auf die Psyche. Eine Quarantäne kann nur vom Gesundheitsamt festgelegt werden.
Der Bericht der DStG-Bundesleitung von Thomas Eigenthaler konnte nicht erfolgen, da er aus gesundheitlichen Gründen seine Teilnahme absagen musste. Er befindet sich aber im Home-Office und pendelt zwischen Berlin und Wohnort. Er nahm an 4 Anhörungen im Bundestag teil, u.a. zum Thema „Erhöhung der Pauschbeträge für Behinderte“. Das ist auf der Homepage nachzulesen.
Die von den Landesverbänden an den Bund gezahlten Länderanteile sollen an die Landesverbände zurückgegeben werden, da durch die Pandemie die Finanzmittel nicht benötigt wurden.
Melanie Hengst wurde bei der Frauenvertretung zur Nachfolgerin von Helene Wildfeuer gewählt. Helene Wildfeuer wurde zum Ehrenmitglied der DStG ernannt.
Bei den dbb-Senioren hat sich auch ein Wechsel ergeben. Für Siegfried Damm wurde als Nachfolger Norbert Lüttke von Komba ernannt. Beim dbb wurde das Thema „Altersdiskriminierung“ bei Produkten des dbb-Vorsorgewerkes diskutiert, z.B. KfZ-Versicherungen bei der HUK. Dazu wurde ein Gespräch mit Dr. Schrader geführt. Eine Antwort soll in der nächsten Hauptversammlung gegeben werden.
BAGSO fordert ein Verbot der Altersdiskriminierung gem. Artikel 3 Grundgesetz, aber im GG ist das Alter nicht enthalten.
Alle teilnehmenden Landesverbände haben einen Kurzbericht ihrer Arbeit abgegeben.
Frau Prof. Dr. Birgit Apfelbaum von der Fachhochschule Harz berichtete zum Altersbericht „Ältere Manschen und Digitalisierung“. Ziel des Projektes war zu klären, welchen Beitrag können die Technisierung und die Digitalisierung zu einem guten Leben im Alter beitragen.
Dazu wurden 8 Thesen aufgestellt:
- Digitalisierung wirkt sich in fast allen Lebensbereichen aus (Wohnen, Mobilität, Pflegerische Versorgung, gesundheitliche Vorsorge).
- Die Entwicklung digitaler Technik für ältere Menschen hat verschiedene Triebkräfte.
- Es gibt noch wenig gesichertes Wissen über die Wirkung digitaler Technik auf das Leben im Alter (starke Polarisierung zwischen Befürwortung und Skepsis).
- Die Digitalisierung verändert soziale Ungerechtigkeit (gibt ein Recht auf ein Leben ohne Internet).
- Die Nutzung und Aneignung von digitalen Technologien ist an technische und sozio-kulturelle Voraussetzungen gebunden (Zugang zum schnellen Internet).
- Digitale Kompetenz wird auch im Alter zu einer Schlüsselkompetenz für Teilhabe und Inklusion (Orientierungswissen Bsp. Navigations-App, Bedienwissen, Gestaltungswissen, Politisches Ideal: Digitale Souveränität).
- Die Aneignung digitaler Technologien kann durch verschiedene Formate zum Kompetenzaufbau genutzt werden.
- Ältere Erwachsene haben besondere Bedarfe und Interessen, die bei der Konzeption von Unterstützungsstrukturen zu berücksichtigen sind (Besondere Bedarfe hochaltrige und pflegebedürftige Personen).
Fazit:
- Verfestigung, Ausbau und Qualitätssicherung inklusionsfördernder Assistenz-strukturen unter Berücksichtigung sozialer Aspekte
- Kombination von alltagsnaher Technikvermittlung, Technikbegleitung und Technik-beratung (s. Netzwerk „Aktiv älter werden“)
- Daueraufgabe – Befähigung zur kritischen Reflexion von Implikation der Nutzung digitaler Technik.