DSTG Mitglieder besuchten den Landtag von Sachsen-Anhalt
Nach einer längeren Vorbereitung gelang es der Landesleitung, einen Besuch im Landtag von Sachsen-Anhalt zu organisieren.
Mitglieder aus den Ortsverbänden Dessau-Roßlau, Stendal, Quedlinburg, dem Ministerium der Finanzen und Mitglieder der Landesleitung trafen sich am 27.02.2020 bereits morgens zu einer ersten Gesprächsrunde in der Landesgeschäftsstelle im Schleinufer in Magdeburg.
Die Landesvorsitzende Iris Herfurth berichtete aus der Arbeit der DSTG Landesleitung und den derzeit anstehenden Aufgaben.
Die Teilnehmer/ innen berichteten ebenfalls über bestehende Probleme und auch Erfolge in der Gewerkschaftsarbeit. Besonders wurde der Einsatz zur Einführung der Telearbeit in den Ämtern gewürdigt.
Iris Herfurth betonte, dass die DSTG ihre Möglichkeiten auf politischer Ebene voll ausgeschöpft hat und dass letztendlich das Zusammenwirken aller Personalvertreter im Hauptpersonalrat zu einem ersten Erfolg geführt hat. Weiterhin sieht die DSTG noch Potenzial in der weiteren Ausgestaltung. Es kann nicht das Ziel sein, Telearbeit nur auf soziale Belange zu reduzieren. Es muss möglich sein, jederzeit auch aus persönlichen Gründen eine Form des flexiblen Arbeitens in Anspruch nehmen zu können.
Das wäre ein echter Beitrag, Beruf und Familie in Einklang zu bringen.
Nach ca.1,5 Stunden wurde es Zeit, zum kulturellen Teil, dem Besuch des Magdeburger Doms, aufzubrechen.
Eine geführte Besichtigung brachte interessante Eindrücke. Für einige Teilnehmer/innen war es der erste Besuch im Dom.
Nach der Mittagspause konnte auf dem Weg zum Landtag noch ein kurzer Blick in den Innenhof des Hundertwasserhauses erfolgen.
Im Landtag angekommen, wurden wir zum politischen Arbeitsgespräch mit Dr. Andreas Schmidt von der SPD empfangen.
Dr. Andreas Schmidt ist als Landtagsabgeordneter Ansprechpartner für die Wahlkreise Halle, Aschersleben, Sangerhausen und Staßfurt sowie finanzpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion.
Bereits im Vorfeld betonte Dr. Schmidt, dass ihm die Probleme der Finanzverwaltung bekannt seien. Er wisse genau, dass diese in der Prioritätenliste der Politik nicht in allen Punkten ganz oben stehen.
In einem konstruktiven Gespräch berichtet die Landesvorsitzende nicht nur über die derzeitige Situation in der Finanzverwaltung, insbesondere mit Blick auf personelle und technische Probleme, sondern beleuchtet auch das Thema „Attraktivität des Öffentlichen Dienstes“ insgesamt.
Die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen des ÖD, mithin auch die der Einnahmeverwaltung sei nicht nur für die staatliche, sondern auch für die kommunale Ebene unverzichtbar.
„ Wenn wir aufgrund von Personalmangel, IT-Problemen oder unzureichenden Rahmenbedingungen ins Schleudern geraten, können wir schlechthin im Land das Licht ausknipsen!“, so die Landesvorsitzende.
Die Gesprächspartner sind sich darüber einig, dass mit der Reform zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften bereits wichtige Schritte in die richtige Richtung eingeleitet sind.
Dennoch sei aus Sicht der DSTG eine wirkungsvolle Attraktivitätsoffensive unumgänglich. Junge Leute in ihrer Berufswahl gewinnen, Anreize schaffen – dazu gehören moderne Arbeitsbedingungen und Flexibilität innerhalb der Arbeitszeiten, Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Bund, der Privatwirtschaft und anderen Bundesländern.
Aber es ginge um noch mehr, betont Landesvorsitzende Herfurth, nämlich um die Wertschätzung unseres Bestandspersonals, um eine gleichberechtigte und wertschätzende Arbeitskultur mit einem gelebten betrieblichen Gesundheitsmanagement, Fairness, Transparenz in Fortkommen und Karriere, Work-Life-Balance, neue Führung und Zusammenarbeit mit Sicht auf aktuelle arbeitspsychologische Erkenntnisse.
Kurzum, es geht um die Würdigung und Anerkennung der geleisteten Arbeit in jeglicher Form.
Als Teilnehmer der Gesprächsrunde konnte man feststellen, dass Dr. Schmidt mit diesen Belangen und Problemen sehr vertraut war. Für ein Erstaunen sorgte dennoch die im Zusammenhang mit der Landtagsinitiative „Prüfung der Möglichkeiten zum Ausbau von Telearbeit“ angesprochene Einführung der alternierenden Telearbeit in den Finanzämtern mit vorerst 100 Plätzen bislang lediglich in sozialer Auswahl.
Die DSTG ist für den Abgeordneten keine unbekannte Gewerkschaft. Besonders die Sachlichkeit in Initiativen und Gesprächen wurde betont und als zielführend wertgeschätzt.
Im Anschluss an das Arbeitsgespräch erhielten wir durch den Gästeführer Herrn Grimm während einer kurzen Führung im Landtagsgebäude interessante Informationen auch zur Geschichte des Hauses.
Auf dem Weg zum Plenarsaal konnten wir einige ehemalige Finanzamtskollegen, die nun als Abgeordnete oder Mitarbeiter im Landtag tätig sind, begrüßen.
Besonders beindruckend und interessant war es, einen Teil der Landtagssitzung von der Besuchertribüne aus verfolgen zu können.
Zum guten Ton des Hauses gehört, dass die Besuchergruppen durch den Landtagspräsidenten begrüßt werden. Sehr zu unserer Freude wurde die Begrüßung mit viel Beifall durch die Abgeordneten begleitet. Einige Abgeordnete scheuten sich nicht, uns persönlich auf der Besuchertribüne zu begrüßen.
Nach fast 1,5 Stunden des Zuhörens endete ein langer Tag mit politischer Bildung, kulturell umrahmt.
Im Übrigen plant die Landesleitung einen weiteren Besuch des Landtages am 7.Juli, wobei der Landtagsbesuch dann voraussichtlich vormittags stattfinden soll.
Interessierte Gewerkschaftsmitglieder können sich vorab über ihren Ortsverband anmelden.